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[2014] Die neue Großartigkeit

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Spitzenmäßig! KOWIMABIPO-Bundesliga startet mal wieder so richtig durch! Ausgeschrieben bedeutet das „Komm, wir machen ein bisschen Politik“. Zu mehr ist der durchschnittliche Hänfling auch nicht mehr in der Lage. Tag für Tag plappert der Idiot der Neuzeit jeden Schwachsinn nach, der ihm von Feuilleton, Fernsehen und diversen Netzquellen vorgeplappert wird. Ganz im Sinne des Volksempfängers brüllt irgendeine Lakai mit gefährlichem Halbwissen seine gequirlte Kloake in die Köpfe seiner Zuhörer, die mittlerweile viel zu bescheuert sind um sich noch wirksam gegen die Gehirnwäsche zur Wehr zu setzen.


Das weiß ich, mein Freund. Das weiß ich. Es ändert aber nicht das Geringste daran, dass es dem Bürger, der die „NEUE GROßARTIGKEIT“ verinnerlicht hat, völlig gleichgültig ist was um ihn herum geschieht. Eventuelle Eskalationen in Konflikten? Geostrategisches Kasperle-Theater mit Barack und Wladimir, IS, Israel, Boko Haram, Wirtschaftskrise, Bienensterben, arktische Katastrophe. Das alles ist weit, weit weniger wichtig als das NEUESTE iPhone. Denn wer es NICHT BESITZT, der ist kein „LEBEMANN“, der es mal so richtig alternativ krachen lässt. Wenn LIFESTYLE in seinem Wertegefüge das gesamte Weltgeschehen in seiner Priorität überrundet, ist der dritte Weltkrieg schon verloren. Ein Krieg bedroht uns, der



Die Abkehr von jeglichem Interesse an allen Dingen, die die Menschen direkt oder indirekt betreffen, frisst langsam und schleichend das eigene Gehirn auf. Menschen, die vorgeblich „den Frieden“ und „die Gerechtigkeit“ für sich als unanfechtbare Wahrheit proklamieren, sprechen von „gut und böse“ sowie glasklaren Verteilungen der Welt in gut und schlecht. Richtig traurig wird es dann, wenn es schlicht Phrasen sind, die dem Pentagon oder dem Weißen Haus entspringen.

Es gibt mittlerweile für so gut wie JEDES Thema einige KEULEN. Selbst das Wort KEULE an sich wird schon per mannigfaltigen Shitstorms niedergedrückt. Sich Motive oder Argumente irgendwelcher Gegenseiten anzuhören ist einfach aus der Mode gekommen. Es gibt „RICHTIG“, und wer GEGEN dieses vorgegebene „RICHTIG“ ist, kann sich eine der nachfolgenden Plaketten anheften:

Das sind natürlich noch lange nicht alle Begriffe, aber die zentrale Aussage kann man damit wohl abdecken. Äußerst man sich ETWAS KOMPLEXER als „ICH LIEBE EUCH ALLE, ALLES WAS IHR MACHT IST RICHTIG!“ gilt man bereits als „Feind der guten Sache“. WAS die Gute Sache eigentlich ist, das kann einem aber leider keine Sau beantworten. Man verstrickt sich in unfassbar albernen Widersprüchen, die miteinander vermengt so wenig Sinn ergeben, dass sie den luxusproblem-orientierten Menschen des „Westens“ prima gerecht werden.

Nein, geschichtliches Grundwissen und internationale Zusammenhänge sind nur etwas für Langweiler. Stattdessen werden explosive Stoffgemische wie „Toleranz“, „Religion“, „Politik“, „Kapital“, „Konsum“ und Selbstgefälligkeit in einem großen Dampfkochtopf zu einer Art Marmelade verödet, deren Klebrigkeit restlos alles lahmlegt, das man sich so vorstellen kann. Wer sich in diesem klebrigen Geflecht verfängt, kann eigentlich nur noch in den LIFESTYLE ausbrechen und hoffen, dort nicht mit der Scheiße des Alltages behelligt zu werden. Das Rezept ist denkbar einfach: Jedes Mal, wenn man nach seinen Einstellungen befragt wird, egal zu welchem Thema, gibt man nur die drei Standardphrasen zum Besten, die einem ganz schnell den Rückzug ermöglichen:


In Verbindung damit supportet man möglichst auch noch mit überwältigender Heuchelei genau die Dinge, die man als „Ritter des Guten“ und als Lifestyler so gerne an den Pranger stellt:

Pelz ist böse, außer der an meiner Markenjacke

In Afrika tut man verhungern, ganz doll schlimm. Ich werfe trotzdem Lebensmittel weg

Alle Deutschen sind Nazis, außer MEINER WENIGKEIT. Ich bin bei den Guten.

Und wenn wir schon beim Thema sind: Was haben wir als kleine Kinder gelernt? GENAU! Dass allumfassende Verurteilung einer einzelnen Gruppierung und verallgemeinernde Angriffe FALSCH und UNDEMOKRATISCH sind. Außer natürlich bei PEGIDA, denn das sind ausnahmslos rechtsradikale Hassmenschen, die nachts kleine Kinder verspeisen und ununterbrochen botanische Gärten anzünden. „Deutsche – kauft nichts in Dresdner Kiosken!“. Verdammte Axt, warum kommt mir das nur so verdammt bekannt vor? Andererseits „demonstrieren“ in Sachsen einige Tausend besorgte Bürger gegen fiese Salafisten, die eine wirklich kolossale Bedrohung darstellen. Wieviel gibt es eigentlich davon? Ganze 6000? WOW. Da ist ja jedes verfluchte Bundesligaspiel gefährlicher. Zusammengefasst kann man über Demonstranten und Gegendemonstranten sagen, dass der Deutsche einfach viel zu viel Freizeit hat. Die wahrlich „Andersdenkenden“, die nach wie vor von jedem mündigen Menschen verlangen, dass er ALLE Facetten reflektiert, wird zum Zyniker vom rechten oder linken Rand degradiert. Nett. Verfehlte Rumnörgelei ist ANGESAGT, konstruktive Kritik ist von gestern.

Genau diese Langeweile im Endstadium könnte man durch sinnvollere Beschäftigungen einwandfrei beseitigen. Das scheitert aber daran, dass die latente Faulheit der Europäer sie einfach davon abhält, etwas anderes zu tun außer zu shoppen. Würde jeder Deutsche ab morgen ein Ehrenamt übernehmen, wären wir in weniger als fünf Jahren dermaßen reich, dass es für Renten, Grundeinkommen, Umweltschutz und Nachhaltigkeit reichen würde. Aber das GEHT NICHT. Dann kann man ja nicht mehr drei Mal im Jahr nach Malle fliegen. Und SORRY, aber das ist ja wohl ein MENSCHENRECHT.

Genau. Außerdem: Was kann man noch von einer Generation erwarten, die sich ohne App nicht einmal mehr die Schuhe binden kann? Aber das war jetzt wirklich eine Menge Text, das kann man keinem zeitgenössischen Abiturienten mehr zumuten. Gibt’s denn keine APP für lange Texte, die das wichtige herausfiltert? Ich muss nach meinem Slackline-Kurs noch zum Hipsterfriseur und Club Mate trinken, um mich damit gegen das „Establishment“ aufzulehnen. Daher kürzen wir das alles ab, und stellen einfach eine kleine Übersicht zur Verfügung, was man über GUT und BÖSE im Jahr 2014 so wissen sollte:


Es braucht allerdings keinen Nostradamus, um festzustellen, was sich auch 2015 nicht ändern wird. Nämlich

!!! TAUBENKOT !!! (Einen fröhlichen Stuhl ins neue Jahr wünschen der Hustler und der Ghostwriter)

[Universum] Schönes, neues Sternenrecht

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TJA. Wem gehört er denn nun? Da es sich nicht um Staatsterritorium einer mir bekannten Nation handelt, kann er höchstens noch kommunistischer Gemeinschaftsbestand der „Weltgemeinschaft“ sein. Nur, wer vertritt die? Ein MAKLER? Und DARF der Mensch etwas sein „Eigentum“ nennen, dass er nicht durch eigenständige Schwimmbewegungen erreichen kann? So ganz ohne Kombi oder Schienenfahrzeug?


WENN DAS DER RUSSE GEAHNT HÄTTE. Gut, die Geschichte lehrt uns ja, dass quasi ALLES außerhalb der Atmosphäre den Amerikanern gehört. Bleibt nur noch die Frage offen, ob man mit einem US-Pass einfach auf dem Mars einreisen darf. Und außerdem – dürfen denn SALAFISTEN auf den Mars? Obwohl nein, ein grotesker Gedanke. Aber tun wir einfach mal so, als hätte sich die Technik etwas schneller entwickelt. Wäre bemannte Raumfahrt mit hoher Reichweite bereits Mitte des 20. Jahrhunderts möglich gewesen, hätte vermutlich irgendeine Supermacht den rostigen Haufen im All für sich beansprucht. Darunter könnte ich mir folgende Modelle vorstellen:

Wem das jetzt ein WENIG eigenartig vorkommt, kann dadurch erstklassige Rückschlüsse darauf ziehen, wie geistig umnachtet der durchaus irdische Begriff „Eigentum“ angewandt wird. Dass eine Nation, eine Kommune oder eine Einzelperson ein paar Hektar Land „besitzen“ oder ihr „Eigentum“ nennen dürfen, ist genauso albern wie Grundstücke auf dem Mars zu verkaufen. Nur, weil wir vor einigen Jahren aus einer dickflüssigen und schweren Ursuppe auferstanden sind bedeutet das noch lange nicht, dass wir plötzlich unser geostrategisches Kaufladenspiel für voll nehmen dürfen. Uns gehört REIN GAR NICHTS.


Überhaupt nicht. Genau genommen darf Ihnen die Politesse nicht verbieten, zu parken, wo Sie wollen. Das liegt daran, dass die Gesamtfläche der BRD ja „Eigentum“ des deutschen Staates ist. Und wer ist „der Staat“? ACH du SCHRECK, das sind wir ja ALLE! Also können wir uns auch selbst erlauben, zu parken, wo wir wollen. Ist ja alles unser Eigentum. Etwa in der gleichen Manier, mit der sich ein volljähriger Schüler eigene Entschuldigungen schreibt. Ergibt Sinn, oder etwa nicht?

Da man aber ganz offensichtlich NICHT parken kann, wo man möchte, muss es ja einen TATSÄCHLICHEN Eigentümer geben, der Ihnen sehr wohl verbieten kann, zu parken, wo es Ihnen beliebt. Da mir der gesamte Rechenweg jetzt zu dumm ist, kürzen wir diesen einfach ab und legen die Karten auf den Tisch, wie sie sind:

Die törichte Gegenfrage, wem dann die BANKEN gehören, ist so sinnlos wie die Frage nach Henne und Ei. Banken gehören den Banken. Das ist ein in sich geschlossener Kreis, der keinen Ausgang hat. Nur einen EINGANG. Für Banknoten. Man könnte es als eine Art schwarzes Loch des Kapitals betrachten: KEINER weiß, was innerhalb des Lochs mit dem eigenen Geld passiert. Man kann aber auch nicht hineinblicken, da „die Bank“ das nicht wünscht.

Achtung, wir packen noch einen drauf. Banken setzen Überwachungsgremien ein, die Banken überwachen sollen. Und BEZAHLEN diese auch aus eigener Tasche. Sogar der Staat hat Schulden bei der Bank. Wie das möglich ist? KEINE AHNUNG, MANN. Bin ich ein verdammter Schwarze-Löcher-Wissenschaftler?

Glücklicherweise beantwortet uns das aber die sehnsüchtig theistische Frage danach, wer für die Schöpfung verantwortlich ist. Gott? Nah, der ist ein PR-Gag einer antikeren Bank. Die BANKEN waren es. Sie HABEN schon immer existiert und werden das auch für immer tun. Wenn der Mensch bereits lange ausgestorben ist, wird es immer noch „die Banken“ geben. Aber Sekunde, wenn alle Menschen durch das Kapital ausgerottet wurden, wer RETTEN DENN DANN DIE BANKEN?! Ach, verdammter

!!! TAUBENKOT !!! (Gehört er der Taube oder der Bank?)

[L] In der Mitte des Lebens

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Zum mittlerweile fünfzigsten Mal schreibt der Ghostwriter nun die Gedanken der einfachen Stadttaube auf, die diesen Blog hier zu dem macht, was er ist: Eine dauerhafte Ausstellung vieler Gegebenheiten, die unser Erste-Welt-Leben mit Salz und Pfeffer versorgen. Den Ungereimtheiten, dem Überflüssigen. Die Dinge, über die wir nachdenken und denen wir viel zu oft viel zu viel Blut im Gehirn opfern.


Er wandelt unter uns wie ein gewalttätiger Geist und übergeht unsere Gefühlswelt. Ja, der gewalttätige Optimismus nötigt uns dazu, gegenseitige Verwarnungen auszusprechen, wenn ein Mitglied der Gesellschaft, das wir kennen, nicht mehr kann. Denn beinahe alle von uns sind Terrakottakrieger. Ein Seele, gepanzert mit einem qualitativ hoch- oder minderwertigen Wertekatalog. In der Sekunde, in der die Realität uns zum ersten Mal mit aller Wucht trifft, bröckelt die filigrane Keramik langsam ab.


Und sie kommt. Man kann nicht vor ihr fliehen. Versagen wird sanktioniert, mangelnde Funktionalität drakonisch abgemahnt. Das Individuum hat sich dem Willen der Masse unterzuordnen – alleine kann es nicht dagegen aufbegehren. Das ist aber ein ganz natürlicher Vorgang, dazu auch noch ein gewollter. Denn alle großen Spieler der Konsum-, Banken- und Kapitalwelt verlassen sich darauf, dass Sie irgendwann einknicken und Gehorsam an den Tag legen. Getrieben durch die wohl wichtigste Wahrheit in einer „ewig jungen“, „ewig hippen“ und „TOTAL HIPPEN“ Gesellschaft.

Dumm gelaufen, dass man gegenwärtig bereits mit Ende 20 der „in der Mitte des Lebens“-Fraktion zugerechnet wird. Da muss man sich doch dann ganz unverbindlich die Frage stellen, warum die heiteren Gemüter zwischen 45 und 60 KEINERLEI ANZEICHEN einer verblödeten Krise aufzeigen, die angesichts unserer Industrienation sowieso DOPPELT verblödet ist.


Und GENAU DIESE fehlt den jungen Hüpfern. Eine glaubwürdige Entität, die einem auf die Schulter klopft und einem versichert, dass ALLES COOL IST. Und da die ausstudierten Hyperakademiker mit Rückbesinnung auf konservatives Erbsenzählen und Krawattentragen sogar DANN Angst vor Fundamentalisten haben, wenn sie sich auf dem Mars befinden, ist eben Hopfen und Malz verloren.

Ein einfaches Rezept kann da Abhilfe schaffen. FAST sogar 100% vegan:

WENIGER FACEBOOK. WENIGER SMARTPHONE. KEINEN STUHLGANG TWITTERN. WENIGER INSTAGRAM. WENIGER WHATSAPP. WENIGER LIFESTYLE. WENIGER FASHION. WENIGER KARRIERE. WENIGER ROLLENBILDER. WENIGER KONSERVIERUNG. WENIGER KLUGSCHEISSEN. WENIGER START-UPS. WENIGER SCHNELL.

MEHR TEILEN. MEHR GENIESSEN. MEHR VERSTEHEN. MEHR KUNST. MEHR LITERATUR. MEHR LANGSAM. MEHR ÄSTHETIK. MEHR LIEBE. MEHR LEBEN.

Keine Institution der Welt verlangt von uns, ein Hampelmann des konsumverseuchten Zeitgeistes zu sein. Je mehr man sich von der Agenda verabschiedet, mit jedem noch so geringen Übel „up to date“ zu sein, desto schneller und großartiger findet man zu Dingen, die man noch nicht kannte. Oder noch besser: Guten Dingen, die man einfach vergessen hat. Darum ist die Frage vielleicht mehr als berechtigt:

Liegt die Antwort länger darauf länger zurück als EINEN MONAT, wird es vielleicht Zeit, genau das zu probieren. Was kann im schlimmsten Fall passieren? Dass Sie nicht mitbekommen, wie jemand seinen Erkältungsauswurf teilt, während Sie versuchen zu essen? Teilen Sie doch mal genau DIESEN Leuten etwas zurück, was eine GERECHTE STRAFE für ihren alltäglichen Spam darstellt. Mir fällt da eine neue Edition eines bekannten Auto-Lufterfrischers ein. Geschmacksrichtung




[ARM UND REICH] „Wer hat Angst vor Walter Wolf?“ Episode 3

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Nun, da sich unser rüstiger Rentner der ALTERNATIVE FÜR SOZIALISTAN angeschlossen hat, sich der oberkriminelle Ausländer (echt Mal, ey!) in Haft befindet und die Welt wieder in Ordnung gebracht wurde, gibt es an der Gesamtsituation eigentlich nichts mehr herumzulamentieren. Doch SCHWEIGT STILL, ihr abendländischen Fluchttiere. Ihr habt die Rechnung wohl ohne Josefs Kinder gemacht. Diese haben nämlich nicht nur einen unvergleichlich anständigen Wertekatalog mit auf den Weg bekommen, sondern scheren sich auch einen Dreck um den Alltag ohne Vater, mit dem sie in regem Kontakt stehen.


Da hege ich keine Zweifel. Statt die Flinte ins Korn zu werfen, brillieren die mittlerweile jugendlichen Mitbürger mit Fleiß, guten Noten und allerlei Engagement in zahlreichern Ehrenämtern und Vereinen, WIE MAN DAS ALS GUTER DEUTSCHER EBEN SO TUT. Dadurch gewinnen sie ein monumentales Prestige, welches sich durch den Querschnitt der Kleinstadtbevölkerung zieht. Als der Knacki aus dem Kaukasus die JVA verlassen darf, bekommt er spontan drei hochwertige Jobangebote, da der Vater DIESER Kinder ja wohl die personifizierte Anständigkeit sein muss.

Gütiger Gott, denkt sich der grausame Greis. „Jetzt hat der auch noch einen besseren Job als ich damals.“ Aber nicht genug damit. Die beiden mittlerweile heranwachsenden Kinder des geschundenen Josef treiben es auf die Spitze, studieren BWL und Jura, hauen MAL SO RICHTIG AUF DIE KACKE und treten in eine ungefährliche und handelsübliche Volkspartei ein. Dies gipfelt allmählich in einem kaum mehr überschaubaren Maß an Macht und Kumpelwirtschaft. Dumm nur, dass die beiden Karrieristen NIEMALS VERGESSEN HABEN, was ihr Vater für sie durchmachen musste. Also erreichte den rüstigen Rentner ein böser Brief, in dem Folgendes zu lesen war:

Lieber rüstiger Rentner.

Sie haben keinerlei Gespür für Fairness, geschweige denn Empathie oder ein Mindestmaß an Toleranz und Menschlichkeit. Das führt dazu, dass ehrliche Menschen, deren einziges Ziel ein anständiges Leben ist, keinerlei Möglichkeit bekommen, sich zu beweisen und den Staat zu unterstützen. Darum haben wir eine kleine Überraschung für Sie, um uns für ihr weltoffenes Gemüt erkenntlich zu zeigen!

Hochachtungsvoll,
die Kinder des Briefmarkendiebes

Behutsam öffnet der rüstige Rentner den zweiten Umschlag. Darin befindet sich eine präzise Aufschlüsselung der Dinge, die passiert sind, während er gegen alles und jeden wetterte, der kein deutscher, weißer Katholik ist. Ihm wurde Steuerbetrug nachgewiesen, sein Gelände wurde annektiert, um darauf einen Kinderspielplatz zu errichten, sein Vermögen wurde eingefroren und er hat in etwa vier Tage Zeit, um sich vom Acker zu machen und in der wohlverdienten Altersarmut zu landen. Der weinende Wüstling verdrückt ein paar Tränen und fragt sich, ob sein minderwertiges Weltbild wertvoll genug war, um es so weit kommen zu lassen.


Hätte er dem Klomann vielleicht einen Euro auf den Teller gelegt, hätten dessen Kinder sein Leben nicht genüsslich ruiniert. Josefs Enkel spielen dort, wo einst das Herrenhaus stand. Seine Kinder spielen abwechselnd Bürgermeister. Alles ist gut. Nur der rüstige Rentner, der deckt sich jetzt mit Zeitungen zu. Die muss er aber nachmittags für den Abend vorsortieren. Denn auf manchen davon befindet sich, vielleicht verdientermaßen,

!!! TAUBENKOT !!! (Alles, was du tust, regnet dir dreifach so hart wieder auf den Kopf)