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[FITNESSSTUDIO] Schneller abnehmen - im Kopf!

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Heiliger Jutebeutel, der Sommer ist da! Was für eine unverschämt erfrischende Überraschung. Millionen Köpfe rotieren momentan um die Frage, ob ihr Körper auch tatsächlich für das Freibad oder den unverbindlichen Grillabend unter nervtötenden Kollegen geeignet ist. Aber wir wollen ja hier keine PANIK produzieren, oder?

Vielen Dank, die klassische Motivation zur ERTÜCHTIGUNG darf beim Bürger nie zu kurz kommen, sonst LÄSST ER SICH NOCH GEHEN und entspricht urplötzlich nicht mehr den Anforderungen für ein modernes Erscheinungsbild. Nun, okay, das KANN er ja auch überhaupt nicht, da 175% aller Models im kleinsten Fitnessstudio der Welt trainiert haben – in Photoshop!

MACHT aber nichts, schließlich wollen wir sachkundige Konformisten ja was aus unseren lahmen Knochen herausholen, ODER ETWA NICHT? Auf geht’s also in die Muskelschmiede, wo ERFOLG noch in TRANSPIRATION gemessen wird! Aber wer wären wir denn, wenn wir nicht zunächst (und vielleicht ausschließlich) die „weniger ansprechenden“ Vorteile des Studios erörtern? Das war jetzt nur ein dämliches Ausweichmanöver, um den Begriff „Nachteile“ nicht aussprechen zu müssen, schließlich ist das hier ja ein MOTIVATIONSTEXT.


Sofern das eine Anspielung auf Schweißrückstände ist, die sich langsam in die Geräte hineingefressen haben, kann ich dem nur zustimmen. Denn die HYGIENE ist ja nicht das primäre Ziel, das es in der Mukkibude zu erreichen gilt. Da kann es durchaus vorkommen, dass sich auf einem einzigen Quadratzentimeter mehr DNA befindet, als in allen Labors weltweit. Aber das muss ja nichts schlimmes sein, man kann ja im TEAM auch viel, viel mehr erreichen.

Allerdings ist das mit dem „Erreichen“ auch so eine Sache. Denn wenn man den Blick zu den Ergometern richtet, überkommt einen eine Flut aus obligatorischer Lethargie. Drei bis fünf schwere Damen, allesamt im gleichen Verein, unterhalten sich über das Buffet auf der letzten Großveranstaltung. Wollte man mit den Fahrrad-Damen genügend ENERGIE erzeugen, um einen Taschenrechner zu betreiben, bräuchte man 1000 statt fünf. Da wird nämlich langsamer getreten als in Zeitlupe.


Wenn es Ihr eindringlichster Wunsch ist, so soll es sein. Denn in der MUSKELECKE liegt das Supplement GANZ anders im Pfeffer. Da wird GEHOBEN, GEPRESST, GEWACKELT und GESTÖHNT. Das mit dem Stöhnen ist aber eine synthetische Handlung zum Zwecke der Paarung. Sind nämlich keine Damen in der näheren Umgebung, wird einfach gehantelt. SIND jedoch Damen innerhalb der Reichweite des Muskelherren, wird GESCHNAUFT und GESTÖHNT als würde man selbstständig einen Panzer mit der Kraft des Gebisses abschleppen. Dass das die meisten Damen vor Ort kaum juckt, bekommen die Herren längst nicht mehr mit, da die ganzen Nahrungsergänzungsmittel diese Stelle des Gehirnes bereits gekillt haben.

Könnte man eventuell so sagen, wäre da nicht das Problem der KNEIPENFALLE. Treffen nämlich mehr als fünf regelmäßige Besucher aufeinander, stehen sie nur zwei Stunden sinnlos um ein einziges Gerät herum und erzählen sich gegenseitig, wer den teuersten Golf GTI hat. Oder man das jetzt SPORT nennen kann oder darf, das steht in den Sternen.

Zusammenfassend kann man ein typisches Fitnessstudio also folgendermaßen beschreiben:

Falls Sie jetzt an eine KNEIPE mit angeschlossener Imbissbude denken sollten: Kein Problem, geht mir nicht anders. Das bedeutet eigentlich, dass man das nächste Mal, wenn man sich zu einem kolossalen Besäufnis in der Innenstadt trifft, folgendes sagen kann:

Und wenn Ihnen dann ein Zweifler widerspricht, können Sie ihm reinen Gewissens die Gemeinsamkeiten der beiden Einrichtungen schildern. Außer vielleicht dieser einen Sache, denn im Biergarten gibt es unter Garantie viel, viel mehr

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[MUSIKSALAT] Eigentlich hör ich ja alles

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Die teuflisch beliebige Aussage, ALLES zu hören, begleitet viele Damen und Herren auf ihrem Weg durchs Leben, insbesondere dann, wenn sie von Anhängern bestimmter Musikgenres nach ihren Vorlieben gefragt werden. Angenommen, ein Dortmund-Fan fragt einen unvorbereiteten Passanten, für welche Mannschaft er denn SCHWÄRMEN würde. Dann wird er, außer er kennt KEINE ANGST und FRISST GEWITTER, bestimmt nicht BAYERN sagen.


Hach, GANZ kritisch würde ich das jetzt nicht sehen. Schließlich gibt auch der heftigste aller RNB-Clubtänzer seine Vorlieben nicht zu, wenn er eine ansprechende Tante im ASP-Shirt abschleppen will (sofern ihm das GELINGT). Trotzdem wird es im Laufe der Jahre immer schwieriger, das Umfeld, die musikalischen Vorlieben und den daraus entstehenden Mix miteinander in Einklang zu bringen.

Rivalitäten sind ja in der Musikwelt absolut keine Neuigkeit. Das gilt insbesondere für den HEILIGEN KRIEG zwischen allem, was auch nur im Ansatz mit METAL in Verbindung gebracht werden kann, und allem, was auch nur im Entferntesten mit HIP-HOP in Verbindung gebracht werden kann. Gegenseitige Facebook-Beschimpfungen und qualitativ minderwertige Memes bringen dabei zum Ausdruck, wieviel HASS man für die jeweilige Gegenseite übrig hat. Nun fragt man sich, ob das die schwarzen Urväter beider Musikrichtungen in Übersee nicht zum Kopfschütteln bringen würde, da etwa 167% aller großartigen Musik von der harten Gesangs- und Instrumentarbeit befreiter Sklaven stammt.


NA ABER SELBSTVERSTÄNDLICH haben wir das! Denn RUN-DMC, Aerosmith, Kid Rock, die Beastie Boys, Limp Bizkit, Linkin Park und in etwa 97.455.012 weitere Interpreten haben bereits bewiesen, dass Intimitäten zwischen beiden Welten durchaus nicht scheitern MÜSSEN. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, bei denen man es nicht mehr rechtzeitig zum Klo schafft, bevor es zum alleräußersten kommt. Aber eins muss man den verfeindeten Lagern immerhin lassen: Sie haben sich ENTSCHIEDEN und sie STEHEN zumeist auch zu ihrer Entscheidung.

Ganz anders sieht es bei den „Eigentlich hör ich alles“-Spinnern aus, die auf die Frage nach ihren bevorzugten Musikrichtungen Allgemeinposten angeben, wie sie die Kanzlerin nicht besser gekonnt hätte: „Charts“. „Radio“.

Damit das mal KLARGESTELLT ist. Natürlich ist es keinem Hilfsheini verboten, diverse Angebote der großen Radiosender auch anzuhören. Nicht alles, was POP ist, ist auch gleich Bullshit. Dummerweise ist es aber POPKULTUR geworden, „eigentlich alles“ zu hören. Die Musik ist ein PRODUKT geworden. Irgendein Popelinterpret aus Hinter-Nashville-Hausen komponiert ein paar labberige Schrottlieder und erhält bereits VOR der Veröffentlichung zwölffach Platin überreicht, „weil er so geil ist“. Gleiches gilt für „Rezensionen“ und Kritiken namhafter Prominenter. „Weil es Model XYZ geil findet, KANN es ja kein Schrott sein.“

Der wahre Schätzer guter Musik muss sich keinen Regeln unterwerfen, da Kunst sich NIE Regeln unterwerfen sollte. Denn nicht nur das Produzieren sondern auch das GENIESSEN von Musik kann Kunst sein, wenn man sie an sich heranlässt. Wenn man sich die Frage stellt, warum auf vielen Festivals meist NIE klinisch rein nur EINZELNE Richtungen bedient werden, kommt man ins Grübeln. „Das kann doch nicht SEIN, Potzblitz!“ Doch, doch. Es kann. Musik ist mehr als nur das reine Abarbeiten von Veröffentlichungen des eigenen Geschmackslagers. Sie kann emotional zusammenführen. Festivals leben mindestens zu gleichen Teilen von Musik UND der damit verbundenen Party, dem Zelten und dem Menschenchaos.

Nein, kein aber. Musik ist wie Essen. Der Fisch allein macht noch kein Sushi, der Käse keine Stulle. Die MISCHUNG macht es, auch im eigenen Kopf. Man muss sich nicht mit aller Gewalt festlegen. Und selbst, wenn man 45 Richtungen angibt, ist das noch nicht „eigentlich alles“. Und der Zorn auf einzelne Genres, den kann man behalten. Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass sie Sonne auch 20 Meter weiter noch scheint.


Macht nichts, jeder hat mal Phasen. Und genau DESWEGEN sollte man sich das nächste Mal, wenn man dreizehn Gin-Tonics genossen hat, daran erinnern, dass eine Taylor Swift CD im Regal des Gastgebers noch kein Grund für eine Denunziation ist. Höchstens für ein bisschen Pfeffer im Schnupftabak. ICH BIN OKAY, DU BIST OKAY. Frieden auf Erden und so weiter. Merke: Die Musik der ANDEREN ist nicht automatisch immer

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[ÖFFENTLICH BERECHTIGT] Die Schuld des Zuschauers

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Ähnlich schwer wie das Entziffern dieser beiden Wörter fällt dem handelsüblichen Deutschen oft (aber nicht immer) die Entscheidung, welche der beiden möglichen Handlungen tatsächlich stattfinden soll. Denn ob er sich nun mit auf den Cent genau kalkulierten Sicherheitsproduktionen der Öffentlichen oder mit bildungsverstümmelnden Auswüchsen der privaten beschäftigt, er ist der marodierenden Ideenarmut der deutschen Fernsehlandschaft ausgesetzt – zumindest erweckt es den ANSCHEIN.

In vielen Fällen würde der Großteil der Zuschauer jetzt zustimmen und sich über die mangelnde Auswahl, die schlechte Qualität und die magere Abwechslung ärgern. Wenige Minuten später würde das Feuilleton das Blut riechen und mit LEICHT zugespitzt formulierten Kritiken ein bisschen nachtreten. Das ist in etwa genauso fair, wie einen Zehnjährigen zu ohrfeigen, weil sein Ölgemälde nicht an gefragte Kunstfälscher herankommt.

Richtig unangenehm wird diese Frage aber, wenn man den anspruchstechnischen Direktvergleich zwischen Privaten und Öffentlichen auch tatsächlich wagt. Äpfel mit Birnen zu vergleichen ist in diesem Fall nicht angebracht, vielmehr handelt es sich um einen Schlagabtausch zwischen Sonneneruption und Streichholz. Selbstverständlich ist es eine Qual für den mehr oder minder gebildeten Geist, sich den tragikomischen Produktionen der beiden großen Sendeanstalten auszusetzen. Andererseits vergisst der überkritische Zuschauer auch gern, dass es nicht "Die ARD“ und „Das ZDF“ gibt.


In der Tat wäre es das, doch eben deswegen sollte sich der interessierte Zuschauer vielleicht genau an dieser Stelle etwas mehr Mühe geben. Sogar wenn man streng ist (und HEILIGE LANZE, das IST das deutsche Fernsehpublikum, STRENG aber oftmals nicht KLUG), kann man auf ZDFinfo, ZDFneo und insbesondere den letzten Bastionen der Hoffnung wie 3Sat, arte und phönix kaum Werke finden, deren Niveau unter der Zimmertemperatur darben muss. Wohlgemerkt sprechen wir hier nicht über Nachrichten, die sind ein ganz anderes Thema.

Deshalb wäre es mehr als anmaßend, diese Produktionen mit den Trivialtäten zu vergleichen, die uns die Privaten bis zur Grenze der Körperverletzung antun. Doch bevor wir damit beginnen, die Schuld für den sinkenden Anspruch bei den SENDERN zu suchen, sollte man sein Augenmerk auf diejenigen richten, die RTL und Konsorten erst zu grausigen Shows ZWINGEN, weil sie GESEHEN werden wollen.
Ob alberne Kuppelshows, in denen sich 20 Damen um einen eher wenig begehrenswerten Mann streiten, ob Dreckfressen und Übernachten im Urwald oder gar das Nachmittagsprogramm mit „Dokutainment“-Versuchen, deren zerstörerische Kraft selbst das kräftigste Gehirn lahmlegen kann:

Die Fernsehgewohnheit des Deutschen teilt sich ein großes Problem mit zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken. Pumpt er sich zehn Jahre lang „Super Oranginella Spritzikus“ in den Magen, welches zu 99% aus Zucker besteht, setzt eine Form der Gewöhnung ein, die die Nachteile dieses Konsumverhaltens einfach ignoriert. Die Sucht gewinnt gegen den Tee oder das Wasser. Gleiches gilt für die Entscheidung, welches Fernsehstück man sich nach oder vor dem Feierabend zu Gemüte führt.
 
Hier setzt nun der Teufelskreis ein, der die Fernsehlandschaft am Leben hält. Der grimmige Zuschauer schaltet laut eigener Aussage „beste Unterhaltung“ ein, bei der er „nicht nachdenken“ muss. Das sorgt dann bei den privaten für gute Quoten, welche wiederum exzellente Werbeplätze generieren. Das ermöglicht dann natürlich auch den Einkauf ausländischer Produktionen, die aus vielerlei Gründen teils berechtigten, teils unberechtigten Erfolg genießen. Wenn der Konsument mit dem Abendessen fertig ist und vielleicht einige Hirnzellen wieder zugeschaltet wurden, BLEIBT er bei den Privaten um sich Arztserien und dramaturgische „Gassenfeger“ reinzuziehen.

Da sich dieses Trauerspiel unentwegt fortsetzt, scheuen die Öffentlichen das Risiko und bedienen hauptsächlich DEN Teilt der Bevölkerung, der sich weder für ACTION, noch für EFFEKTE und schon gar nicht für „MODERNEN QUATSCH“ interessiert. Die Ergebnisse können täglich bestaunt werden: Nonnenserien, Krankenhausserien der Magerstufe II und Fernsehfilme, die sowohl die Schmerzgrenze als auch die Grenze des guten Geschmacks auf eine knallharte Probe stellen. Tatort und die Sendung mit der Maus sind relativ konkurrenzlos, gleiches galt jahrzehntelang für WETTEN DAS. Nichtsdestotrotz muss man sich die Frage stellen, ob es sein muss, dass

Der handelsübliche und herkömmliche Student, Schüler oder Jungunternehmer weiß sich ob dieser Situation selbst zu helfen. Ganz nach dem Motto, „gekauft wird, was gefällt“ versorgen sich die Menschen mit DVDs aus Übersee, besorgen sich ihre Nachrichten im Internet und pfeifen auf das Angebot der TV-Landschaft. Einerseits ist das eine Abwanderung in die Selbstbestimmung, ein Gegenmodell zum allabendlichen Klassiker „Es LÄUFT eben nichts Besseres.“ Andererseits schadet auch dieses Verhalten dem Versuch der Sender, es dem Zuschauer recht zu machen.

Das Hauptproblem kann eine kleine Eigenschaft sein, die bei so gut wie jedem Thema grundsätzlich etwas zu ändern vermag, oft auch zu unerwartetem Erfolg führt. Es handelt sich dabei um

Dass Bildungsauftrag und Unterhaltung sind nicht ausschließen, wurde durch die weiter oben genannten Spartensender bereits ausreichend bewiesen. Wie wäre es aber, wenn die anderen sich ein Herz fassen würden und nachziehen? Die Öffentlichen haben Angst vor zu wenig Bildung, die Privaten vor zu viel. Beides zusammen steht für die Feigheit der deutschen Medienlandschaft, Dinge einfach ins Blaue zu wagen. Neue Formate, experimentelle Sendungen, alte Dinge neu angestrichen – all das kann Erfolg bringen, denn

Und Qualität ist alles. Wenn sie vernachlässigt wird – und dieser Trend ist ziemlich absehbar – endet die Vielfalt und die Güteklasse des deutschen Fernsehprogramms unweigerlich als

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[DIE KRANKHEIT] Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Mutter (ADHM)

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Holter-Di-Polter und Tohuwabohu! Was rollt dort am Horizont heran? Ah, ich weiß schon. Es ist die werdende Mutter, im gefühlt elften Monat schwanger und emotional mehr als nur aufgewühlt. Wäre ihr Gemütszustand eine Wetterlage, würde in den Nachrichten davon berichtet werden, dass bei dem Sturm 2500 Unschuldige zu Schaden kamen, darunter insgesamt fünf Deutsche.


ODER DOCH. Das „Mutter-Werden“ hat im 21. Jahrhundert Formen erreicht, die mit der klassischen Niederkunft nur noch entfernt verwandt sind. Aus dem seit Ewigkeiten heiligen Akt, dem „Wunder des Lebens“, wurde ein popkulturelles Festival der Gefühlsschwankungen, das nur ein einziges Ziel kennt: LIFESTYLE. Es geht, wie bei so vielen anderen Dingen, einzig und allein ums Profilieren.


Ich wette aber den ungestüm riskanten Betrag von 39,99€, dass DEIN Kind weder ADS, ADHS, Hochbegabung oder seltene Lebensmittelallergien hat. Und DAMIT sind wir auch bereits zum Kern der gegenwärtigen Problematik vorgestoßen. Bis etwa zur Jahrtausendwende, vielleicht ein bisschen früher, vielleicht ein bisschen später, gab es bei Kindern, Babys und Ungeborenen quasi nur drei Zustände: „Lebendig“, „Tot“ und „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, der Ultraschall ist kaputt.“

HEUTE verhält sich das ganz anders. Denn wenn man im positivsten dieser altertümlichen drei Zustände verharrt, ist das von Haus aus nichts Großartiges mehr. „NUR“ ein relativ gesundes Kind zu bekommen, ist längst nicht mehr ausreichend für die Selbstverwirklichung einer Dame, deren ursprüngliches Ziel kein Kind sondern die Bundeskanzlerschaft war. Vielleicht auch die Nachfolge von Steve Jobs, aber auf jeden Fall kein Leben als „Normalo“, der weder berühmt ist noch irgendwie anders unangenehm auffällt.


Danke. Ein „interessantes“ Kind, das den Ansprüchen der hippen Mutter auch genügt, muss ein Reihe an Defekten, Spezialzuständen und Besonderheiten besitzen. Dazu zählen in erster Linie ADS, ADHS, Hochbegabung, Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz, Schweinefleischintoleranz, Allergien auf ALLES außer destilliertes Wasser sowie Lichtallergie.

Darüber hinaus wurde die Brut bereits im Uterus mit den vollständigen Werken von Wagner, Händel und Strauss belästigt. Außerhalb des Uterus geht’s dann direkt weiter mit abwechslungsreichen Aktivitäten wie Baby-Yoga, prophylaktischen Therapien gegen jeden auch nur ansatzweise in Frage kommenden Bockmist, damit das Kind vor dem Universitätsabschluss auch BLOSS NICHT an „Allgemeinschwäche“ verendet, einer mittlerweile weit verbreiteten Krankheit. Andere Quellen nennen das auch „Freitod durch Kapitulation“ vor überempfindlichen Eltern, aber DAS ist eine andere Geschichte. 

GROSSER GOTT, das sollte sie lieber bleiben lassen. Das ewige Brüllen nach dem Elternführerschein ist zwar so aussichtslos wie Sylt bei Nebel, verliert aber zu keiner Zeit an Berechtigung. Denn die beinahe schon paramilitärischen Sicherheitsstandards werdender Eltern haben den Weg durch das Tal der Skurrilität bereits seit langer Zeit hinter sich. KEIN STAUBKORN, KEIN GEFÄHRLICHES NAHRUNGSMITTEL und KEINE SONSTIGE GEFAHRENQUELLE darf sich dem Familienglück in den Weg stellen. Das schreit aber nach einem Vergleich mit „alten Zeiten“, auch wenn es wehtut:


Vielleicht bemerken Sie einen minimal spürbaren Unterschied zwischen diesen beiden Auflistungen. LEIDER ist aber GENAU DIESE FORM des „Projektes Kind“ dafür verantwortlich, dass sich die Population von weinerlichen Heulsusen, die jedes öffentliche Thema „unerträglich und intolerant“ findet, so brutal in astronomische Höhen schraubt. Daher fühlt der angsterfüllte Bürger, ob mit Federn oder ohne, sich zu einem VERZWEIFELTEN AUFRUF verpflichtet:

Idiotie ist ein metaphysisches, feinstoffliches Horrorkonstrukt das man nicht mit konventionellen Mitteln bekämpfen kann. Die EINZIGE Möglichkeit, sie einzudämmen, ist die MASSE

Jeder Mensch, der kein Depp ist, sollte „Eltern“ werden. Denn nur mit zahlenmäßiger Überlegenheit kann man den Trend eindämmen, dass große Idioten kleine Idioten zeugen. Als Wegbegleiter kann man sich folgenden Spruch verinnerlichen, wenn die Powermutter von nebenan mal wieder die individuell einzigartigen Krankheiten und Allergien des eigenen Erstgeborenen aufzählt:

Egal, welche Antwort darauf dann in Erscheinung tritt, es handelt sich in beinahe 140% aller Fälle um

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