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[ARM UND REICH] „Wer hat Angst vor Walter Wolf?“ Episode 1

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Josef ist 41 Jahre alt, stammt aus dem Kaukasus und ist studierter Schiffbauingenieur. Seine akademische Ausbildung und seine stark ausgeprägten Tugenden wie Fleiß, Disziplin und Anstand sollten ihm eine rosige Zukunft garantieren, die ihm selbst, seiner Frau und seinen Kindern ein kleines Haus mit Garten sichern kann. Darüber hinaus ist er ein Mann ohne Vorurteile und kennt keinen Hass. Dummerweise ist er Jude. Noch schwieriger ist die Tatsache, dass seine Frau aus Zentralafrika stammt. Diese doch recht explosive Mischung ist jenseits der Oder nicht ALL ZU beliebt.


Ja, IN DER TAT klingt das gut! Josef erweckt den Eindruck, eine brillante Bereicherung für den deutschen Arbeitsmarkt zu sein, da er im Gegensatz zu vielen Bürgern der BRD noch tatsächlich ARBEITEN will, um Brötchen für zuhause zu verdienen. Also entschließt sich die kleine Familie, in DEUTSCHLAND ein neues Leben zu beginnen, frei von Vorverurteilung und mit all den genialen Vorzügen, die das Land biete. Milch und Honig rinnen gemächlich von den Berggipfeln, die Wolken sind aus Porzellan. Man hört erquickendes Kinderlachen, die Sonne scheint, alle sind glücklich. Hach, dieses Deutschland. Es muss von den Göttern selbst entworfen worden sein!

Denn als Josef und seine Verwandten in der BRD eintreffen, werden sie zunächst gegengechekt.  „Mal sehen ob DER kriminell ist. SOLCHE TAUGENICHTSE sollte man immer doppelt überprüfen.“ Kein Thema, Josef weiß, dass man auf Nummer sicher gehen muss. Schließlich soll nichts und Niemand das Schlaraffenland ausbeuten dürfen. Blöd erscheint nur die Tatsache, dass er weder ARBEITEN DARF noch irgendwelche Abschlüsse anerkannt bekommt. Zaghaft fragt er, was denn das Problem sei. Er wird an den Vorgesetzten des Bürgerbeamten verwiesen. Doch als er die Tür öffnet erblickt er ein GRAUSIG TIER. Dort sitzt eine dreiköpfige Schlange auf einem goldenen Thron. Sie trägt ein kleines Schild am Revere, dessen Aufschrift sich folgendermaßen liest: „HYDRA DER BÜROKRATIE“.


GENAUUUUU! Die sind nämlich ALLE KRIMINELL WIE DIE SAU. Vor allem die Akademiker unter ihnen. Also muss sich Josef mit einer Tätigkeit als Toilettenwart an einer Raststätte begnügen. Seine Kinder fragen sich nun, ob sich der Unsinn mit dem studieren wirklich lohnt. Schließlich müssen Studenten ja offensichtlich später Klos reinigen. So ziehen die Jahre ins Land, der Himmel wird grauer. Unser Josef ist nach wie vor bemüht, seinen Kindern einzubläuen, dass Bildung der Schlüssel zu einem guten Leben ist. Leider bekommt er keine Gelegenheit, ihnen das auch in der Praxis zu beweisen, da er auf die Almosen der Pinkler und Kacker angewiesen ist, die sich an der Autobahn erleichtern. Immerhin bekommt er stolze 6,50€ die Stunde. Das reicht ja wohl vollkommen aus, um sich ein Mittelklasseleben in einem Ballungsgebiet zu leisten. Oder etwa doch nicht?

Josef bekommt eines Abends Besuch von seinem Cousin, der sein Geld auf eine alternative Art und Weise verdient. Im Gepäck hat er zehn Stangen WALTER WOLF, die attraktive Schmuggelzigarette aus Kroatien. Obwohl er ziemlich hin- und hergerissen ist, hört er sich geduldig den vielversprechenden Vorschlag seines Verwandten an. Er weiß es noch nicht, aber er steht bereits KNIEHOCH in

!!! TAUBENKOT !!! (kostenloser Hinweis: Wir sind noch nicht fertig!)

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