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[KRITIKER I] - Der Hardliner und seine Gehirnlibido

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DISCLAIMER: Die Konzentration an farbigen Metaphern und zeitgenössischer Gossensprache konnte in diesem aufarbeitenden Textstück leider Gottes nicht vollständig vermieden werden. Ich bitte dies unter der Berücksichtigung des pikanten Themas zu entschuldigen. Mit drei bis fünf Ave Maria kann man das aber im Nachhinein sicher in Ordnung bringen.

Es gibt diese Menschen, die eine bestimmte Berufung haben. Egal ob sie damit
tatsächlich Geld verdienen oder nicht: Es wurde ihnen in die Wiege gemogelt.
Sie sind KRITIKER. Und sie sind das Krebsgeschwür aller Dinge, die in unserer
Zeit erschaffen werden. Sie kritisieren, sie mäkeln, sie TUN IHRE ENTTÄUSCHUNG KUND.
Obwohl sie wirklich KEINE SAU danach gefragt hat. Egal ob es um Filme, Spiele, Musik
oder den neuesten Wurf junger Hunde in der Drogenhundzucht "Crack Hills" handelt.
HAUPTSACHE genörgelt. Nicht immer, aber oft mit dem einleitenden Evergreen:

Denn nörgeltechnisch sind wir schon längst über den stemmbaren Punkt hinausgewachsen.
Natürlich galt schon immer: Egal ob Musikant, Regisseur, Autor oder Spieleentwickler:
Man konnte noch nie JEDEM ALLES Recht machen. Doch zumindest ein Minimallob kann man
hier und da noch finden: "Spiel macht Spaß", "Album klingt ganz gut", "Film war unterhaltsam".
Doch der Ultrakritiker des 21. Jahrhunderts hat deutlich höhere Ambitionen - er muss ALLES
niedermachen, das rein theoretisch erschaffen werden kann. NIEMALS nie und nimmer kann
etwas "überzeugen", nie kann es "glaubwürdig" sein und am allerwichtigsten: FORTSETZUNGEN
sind grundsätzlich IMMER "scheiße" und eine "Entwürdigung" für den Vorgänger. Aha.

Man macht sich aber auch gesellschaftsunfähig, wenn man NICHT nörgelt. Der Konsens des
modernen Bürgers ist, dass man am besten zunächst an NICHTS ein gutes Haar lässt. Ob sich
das widerspricht oder nicht interessiert den Ultrakritiker nur wenig, denn Nörgelei hat
"Charakter", ein Neon-Abo allein reicht da nicht.




Beispiel 1: Eine mehr oder minder bekannte Band bringt ein neues Album auf den Markt.
Auch wenn man früher ein ganz normaler Fan dieser Band war und ihre Releases einfach
gekauft, gehört und im Regal archiviert hat: SO LEICHT kommt man heute damit nicht mehr davon!
Typische Floskeln, die einen zum modernen Ultrakritiker machen, sind beispielsweise folgende:

"Boahr, der Bassist hat zu 25% seinen Stil geändert. Die Band hat sich damit selbst verraten.
Außerdem ist das jetzt totaler Kommerz geworden, ICH war bereits FAN als es noch UNDERGROUND war!"



Ganz schlimm wird es, wenn es um zeitgenössische PC- und Konsolenspiele geht. Hier wird auch
der Umgangston deutlich härter, abgesehen davon darf dieser Smiley bei so gut wie keiner "Kritik"
fehlen: -.- oder -_- oder ...

"Gaaans eahlich Doode, NATO ANNIHILATOR GEARS III ist total scheiße und sein Geld keinesfalls wert. Grafik schlecht, Handlung irreführend, Soundtrack minderwertig und die PHYSIK-ENGINGE sieht SOWAS von 2012 aus, das GEEEEHD GAAAANICH."



Mein persönlicher Todfeind sind allerdings die Filmfreunde unter den Ultrakritikern. Vor allem dann,
wenn Sie Bullshit kritisieren, von dem Sie keinen blassen Schimmer haben.

"Also mir persönlich sagt DIE HARD 9 überhaupt nicht zu. Die Handlung ist platt, das Szenenbild eherminderwertig gestaltet. Mein Kinogenuss wurde vor allem durch den schlampigen Schnitt mehr als nur erschüttert. Ich finde es äußerst bedenklich, dass McLane in diesem Sequel keinerlei gesellschaftskritische Themen behandelt, wie beispielsweise die Homo-Ehe oder Agrarsubventionen."


Wie man an diesen einfach Beispielen leicht feststellen kann, sind Ultrakritiker eigentlich nur aus zwei Gründen existent: Um einerseits ihre eigenen Defizite mit den angeblichen Defiziten Dritter überspielen zu müssen, UND NATÜRLICH um den normalen Menschen um sie herum durch unfreiwillige Stand-Up Comedy den Abend zu versüßen! Danke, Ultrakritiker! Ihr seid mit aller Berechtigung dieser Welt

!!! TAUBENKOT !!! (Und an selbigem gibt es REIN GARNICHTS auszusetzen!)

[DER SCHRANK] Die Prohibition 2.0 – knallhart weggesperrt

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Die Maßnahmen des momentanen Jahrtausends, die ZERBRECHLICHE JUGEND vor SCHÄDIGENDEN EINFLÜSSEN zu beschützen, sind bekanntermaßen MANNIGFALTIG. Und beinahe sekündlich kommt irgendein halbbetäubter Irrer in einer Führungsposition auf die Idee, noch WEITERE Maßnahmen ins Leben zu rufen, um die mittlerweile NOCH zerbrechlichere Jugend NOCH brutaler zu schützen, als es sowieso schon der Fall ist. Falls jetzt ein EINFALTSPINSEL auf die Idee kommen sollte, dass wir hier von sportlichen oder gesellschaftlichen Aktivprogrammen für Kinder und Teenager sprechen, WEIT GEFEHLT. Nein. Im 21. Jahrhundert denkt man gleichzeitig SIMPEL wie auch LIFESTYLESICHER. Zartes, junges Leben verteidigt man heutzutage…



Die Rede ist vom SCHRANK DER ZORNS. Eine hier nicht namentlich erwähnte EINZELHANDELSKETTE kam irgendwann zwischen DAMALS und dem VERLUST DER MUTTERSPRACHE auf die beinahe schon monumentale Idee, dass sie am besten restlos alles in einen GOTTVERFLUCHTEN SCHRANK sperrt, was Jugendliche „locker, witzig und cool“ machen könnte. Auf gut deutsch: Schnaps und Tabak wanderten ab diesem Zeitpunkt ohne Umwege in eine VERSCHLOSSENE VITRINE in der Nähe der Kasse.



Das kann man SEHR LEICHT beantworten, was geschehen ist. Auf direkte Nachfrage gaben uns die Mitarbeiter der Kette einst zu verstehen, welche Vorteile dieser HERZHAFT SINNVOLLE KASTEN hat:
-         

Dann allerdings wurden mit der Zeit Stimmen laut, die genau diese Zwecke stark in Frage stellten. Denn ob der gottverdammte Wodka nun EINGESCHLOSSEN ist oder NICHT ändert wenig daran, dass sich fünfzehnjährige Schüler einfach so lange „tunen“ bis sie UUUUUNGEFÄHR wie 18 rüberkommen. Und die Sache mit dem Diebstahl ergibt noch weniger Sinn, wenn man das Sortiment des KAUFLADENS näher betrachtet. Beispielsweise ist im Schrank ein Likör eingeschlossen, der um die 15 Euro kostet. Im OFFENEN REGAL in einer UNBEWACHTEN ECKE des Geschäftes stehen allerdings sündhaft teure Spirituosen und Weine, die teilweise deutlich mehr als 40 Euro kosten. Versteht man nicht? MACHT NICHTS, KANN MAN ERKLÄREN.



JA, das KANN MAN. Ob Blödsinn oder nicht: Nicht etwa der PREIS entscheidet über den tatsächlichen Wert eines Produktes (und damit auch darüber, ob es EINGESCHLOSSEN wird) sondern die WERTIGKEIT DER MARKE. Eine zwanzig Kilo schwere Dose Tabak der hauseigenen Billigmarke steht im Regal an der Kasse direkt neben den Süßigkeiten für Kleinkinder. Der MARKENTABAK der traditionsreichen Firma „SLAVEMASTERS SUPER UNFAIR MEGACUT“, in dem sich lediglich 15 Gramm befinden, wandert in die Drecksvitrine. Es geht also um die EXKLUSIVITÄT von MARKENPRODUKTEN. Keinesfalls um so alberne Themen wie „Jugendschutz“ oder „Diebstahl“.

Noch viel absurder wird dieser Gedanke, wenn man sich vor Augen hält, dass es PRODUKTE gibt, die allein auf Grund ihrer Mengenverhältnisse einfach teurer sind als „wertvollere“ Artikel. Das greift zum Beispiel bei WASCHMITTEL oder WEICHSPÜLER. Ein 30-Pfund-Familien-Vorteilspack des beliebten Waschmittels „SUPER ANTI UMWELT WASSERBELASTUNGS-MEGAWEISS“ kostet etwa um die 12 Euro. Ein zwar reduzierter, jedoch trotzdem hochwertig verarbeiteter MP3-Player wandert in den SCHRANK, obwohl er für 9,99 € im Angebot ist. Angenommen, man verabredet sich VOR dem Geschäft mit einem Schwarzmarkthändler, der Unterwelthandel mit zwielichtigen Hausfrauen betreibt, denen er ILLEGAL ERWORBENES WASCHMITTEL verschachert, kann man ihm den VORTEILSPACK zum VORZUGSPREIS von lediglich 11,50 € weiterverkaufen, wenn man ihn zuvor ohne Zwischenfälle entwendet hat. Hätte man stattdessen den MP3-Player gestohlen, wenn er nicht im SCHRANK gewesen wäre, hätte man jetzt für den gleichen Aufwand sogar circa 1,50 € weniger Gewinn gemacht. WAS ZUR HÖLLE ERGIBT DAS DENN FÜR EINEN SINN?



Also gut. Aber was hat es denn dann damit auf sich? Eine mögliche ANTWORT auf diese Frage hat bisher deutlich zu wenig Aufmerksamkeit erhalten: DIE PROHIBITION. Dem Bundesdeutschen soll der SUFF ausgetrieben werden. Und zwar nicht mit moralischem oder medizinischem Gefasel, sondern „SPIELERISCH UND PRÄDAGOGISCH WERTVOLL“, wie es sich eben für unsere Epoche geziemt. Durch die Einlagerung in den Schrank muss der Trinkwillige nun mehrere Hürden überwinden:

Zunächst muss jemand vorhanden sein, der das dämliche Ding überhaupt ÖFFNET. Ganz abgesehen davon, dass 25 % der Konsumenten gar nicht erst danach FRAGEN würden, da sie VIEL ZU SCHÜCHTERN sind. Weitere 25 % haben NULL BOCK auf das verzerrte und genervte Gesicht des Azubis, der SCHNAUBEND und HEFTIG ATMEND seine WERVTOLLE ZEIT dafür investieren muss, IHNEN diesen VERDAMMTEN KASTEN aufzuschließen. Ganz abgesehen davon gibt es die Basischance von 25 %, dass SO oder SO kein Mitarbeiter vorhanden ist und Sie daher NIEMALS Zugriff auf den Inhalt haben. Damit fallen 75 % der Leute, die sich heute Abend ORDENTLICH EINEN EINVERLEIBT hätten, definitiv weg.

Und wenn DAS keine GUTE TAT ist, dann weiss ich auch nicht. Lieber mehr intakte Lebern auf der Welt als

!!! TAUBENKOT !!! (100% alkoholfrei)

[JOBKULTUR I] Der Kindergarten – nicht ohne mein Diplom!

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Üblicherweise ist es ja in unserer geschätzten Gegenwart der Fall, dass man einen BERUF und den Karriereweg bis zum Erreichen der angestrebten Laufbahn mit ein bisschen GEWÜRZEN aufpeppt. Schließlich gab es ja auch mal deutlich LANGWEILIGERE Zeiten, in denen ein Jungspund schlicht die Straße runter ging, den Schreiner gefragt hat, ob er LEHRLING werden darf und genau dies dann auch durchzog. SOWAS wäre aber für unser Jahrtausend VIEL, VIEL, VIEL, VIEL zu einfach.

Denn die BEWERBUNGSKULTUR schlich sich als widerwärtiger Virus in den Kreislauf der Menschheit ein und verseucht seitdem jede Institution, die man Zeit seines Lebens durchlaufen kann. Das beginnt schon bei der Geburt! Allerdings bekommt man hier, sozusagen als STARTERPAKET, noch einen BONUS eingeräumt, der einen auf die astronomisch hohen Anforderungen der zukünftigen Bewerbungen und Aufnahmeverfahren VORBEREITEN soll. Um auf die WELT KOMMEN ZU DÜRFEN braucht man laut Geschäftsführung (sprich: der Hebamme) MINDESTENS neun Monate Erfahrung als heranwachsendes Etwas im Uterus. Die meisten Neugeborenen können DIESE BERUFSERFAHRUNG auch tatsächlich vorweisen. Manche aber auch NICHT. Mit weniger als neun Monaten Erfahrung muss man alternativ mindestens ein mehrwöchiges Praktikum als Eizelle aufweisen können, wahlweise auch ein freiwilliges Spermien-Jahr.


Da ist was dran, trotzdem kann man von Glück sagen, wenn man ohne weitere Bildungsnachweise aus dem Mutterleib entlassen werden kann. Nach einem möglichen Kurzurlaub von circa ein bis drei Jahren kommt auch schon die nächste karrieretechnische Herausforderung. DER KINDERGARTEN! Zunächst ist es grundsätzlich schwierig, bei solch renommierten Häusern einen Fuß in die Tür zu bekommen, denn oft geht ohne mindestens 5 Jahre Erfahrung als Kindergartenkind NICHTS. Um seine beruflichen Chancen hier aktiv zu verbessern ist es ratsam, älteren Kindergartenkindern zum Beispiel beim Tagesgeschäft unter die Arme zu greifen und die betrieblichen Abläufe zu verinnerlichen. So kann bereits ein ZWEIJÄHRIGER bei einem VIERJÄHRIGEN vieles abkucken und lernen, was ihm sonst verwehrt bleiben würde: Wann geweint wird, wann man in die Hosen macht, zu welchen Zeiten man einem anderen Kind die Sandkastenschaufel entwendet und VIELES mehr.

Der durchschnittliche Personaler wünscht sich ja auch oft klassische Tugenden, die jeden wertvollen Mitarbeiter neben seinen fachlichen Qualifikationen besonders auszeichnen:



Und das alles schon im Vorschulalter! Klasse. Jetzt wird es allerdings BLUTERNST, denn bei der EINSCHULUNG versteht das Establishment KEINEN SPASS MEHR. Soso, Sie wollen also in die Grundschule? Neben kleinen Selbstverständlichkeiten wie dem bereits vor Jahren erlernten SCHREIBEN UND RECHNEN sollte sich ein durchschnittlicher Sechsjähriger auch durch eine tiefenwirksame Allgemeinbildung auszeichnen können. Denn die erste Klasse ist schon ein HARTES Pflaster. Und schließlich folgt dann UNAUSWEICHLICH die EMPFEHLUNG. Selbstverständlich ist jedes Kind gleichermaßen smart und intelligent, daher MUSS es aufs Gymnasium.



Um den EINLASS in eine weiterführende Schule gewährt zu bekommen sollte der Zehnjährigen jetzt MINDESTENS drei Fremdsprachen beherrschen, bei den Streitkräften eine Offizierslaufbahn mit zahlreichen Auszeichnungen und Ehrung durchlaufen haben sowie einen oder mehrere Nobelpreise vorweisen können. Damit aber nicht genug, denn die Teenagerjahre sind bekanntermaßen nur für EINES da: Um den EINLASS in eine „renommierte Hochschule“ zu bewerkstelligen. Und JETZT wird’s richtig schwierig. Denn wer den Weg des Bachelors (oder seinen Freunden MASTER und DOKTOR) gehen möchte, der muss schon RICHTIG KNALLIG was auf dem Kerbholz haben. Eine Astronautentätigkeit oder die Regierungsmitgliedschaft einer kleineren Industrienation wären hierbei angebracht. Gerne auch ein Mittel gegen HIV, obwohl das eher den Kleinigkeiten zugeordnet werden kann. Wenn die Eltern bis JETZT alles richtig gemacht haben, kommt genau DER Einzelkämpfer dabei raus, den Industrie und Wirtschaft sich wünschen:

Ein sozialgestörter Ellenbogenkrieger ohne Rückgrat, der nur dann agieren kann wenn er Befehle bekommt, zu wenig Mut für eigene Ideen hat und bequem verformbar ist. Hobbys und Freunde Fehlanzeige, denn es wurde ja seit 22 Jahren nur gelernt. Und JETZT, ENDLICH, NACH ALL DEN JAHREN, ist unser Schützling BEREIT für diesen EINEN Traumjob welcher die GESTIRNE ERBEBEN LÄSST, die DEFINITION DES ERFOLGES, der THRON des AUFSTIEGES, DIE KARRIEREBOMBE:



Irgendwie hat sich unser Schützling das aber DOCH ANDERS vorgestellt. Aber Schwamm drüber, man kann ja immer noch ein Praktikum dahinter packen. Zum Beispiel bei der Stadtreinigung! Die haben zwar auch hohe Anforderungen, aber diese sind auch BITTER notwendig bei der professionellen Entfernung von

!!! TAUBENKOT !!!

[IN THE CLUB I] Warum man nur verlieren kann

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Doch wo viel Licht ist, ist manchmal auch Schatten. Aber kein normaler, nein. Ein stinkender, schimmliger Schatten mit ekelhaften Geschwülsten und übelriechender Oberfläche. Die Rede ist natürlich vom DURSCHNITTLICHEN CLUBBESUCH des 21. Jahrhunderts! Wie aus dem vorangestellten Gedicht zu entnehmen ist, hatte ICH vor wenigen Tagen wieder echtes Schwein gehabt, da sowas mit der richtigen Konstellation und mit den richtigen PEOPLE (boah, sind wir fachgerecht amerikanisch!) auch tatsächlich was Sinnvolles werden kann. Aber die Welt wäre ja viel zu wenig ungerecht, wenn das IMMER SO LAUFEN WÜRDE.

Denn NORMALERWEISE fängt das Massensterben bei „anregenden Partynächten“ schon lange vor Einbruch der Dunkelheit an. Eigentlich schon dann, wenn überhaupt erst vorgeschlagen wird, dass man eine anregende Partynacht planen will. Momentan sind wir also noch bei:

25 von 25 Leuten

Es wird verschachtelt diskutiert, es wird gekämpft, es wird genörgelt. Die eine Hälfte kennt den DJ des ersten Clubs, die andere kriegt Freigetränke im fünften Club. Ein einziger kommt beim Türsteher seines Vertrauens GRATIS rein. So. NACH der Diskussion sind mindestens fünf Leute stockbeleidigt, weil sie ABSOLUT nicht einsehen wollen, dass Club Nummer zwei definitiv keinen Amish Industrial-Core spielen wird. Richtig erwachsen wird es aber erst DANN, wenn die Leute dann RICHTIG ranzig werden in punkto: „Ich betrachte euren simplen Musikgeschmack mit loderndem Argwohn.“


20 von 25 Leuten

Nun glüht da unterschwellig selbstverständlich nach wie vor das Problem mit der Zeit und/oder dem Treffpunkt. Leider (oder alternativ auch: Gott vergelts!) verstehen viele Damen und Herren unter „Vorglühen“, dass man sich 15 Minuten vor dem losziehen in die Stadt trifft, um innerhalb von 5 Minuten den Alkoholpegel so unerhört astronomisch zu steigern, dass weitere fünf Leute schon kapitulieren, bevor die Schlacht beginnen kann. Mindestens eine davon hat dann garantiert auch auf wichtige Dokumente des Gastgebers gekübelt, der dann aus gesellschaftlicher Konvention natürlich „nicht sauer“ ist. Wenn die weggefallenen Partypeople medizinisch nach bestem Gewissen versorgt sind, steht dem eigentlichen Begehen im Prinzip (vorerst) nichts mehr im Wege.

15 von 25 Leuten


Genau dieser Leitspruch kommt ohne Zweifel genau DANN zur Anwendung, wenn man bemerkt, dass man trotz der frühen Uhrzeit nicht der erste Profi ist, der „früh zum Club wollte, weil dann die Schlange am Einlass nicht so lang ist.“ Jetzt hat sich vermutlich auch der eine oder andere nicht nehmen lassen, PROVIANT mit auf die Reise zu nehmen. Sonst könnte man ja während des Wartens fahrlässig schnell wieder nüchtern werden! Also ist man natürlich außerordentlich COOL und läuft MIT Bier in der Hand am Türsteher vorbei. Kluges Kerlchen! Da die meisten Bouncer bekannt dafür sind, Leute in SIPPENHAFT ZU NEHMEN, werden die vier Unschuldigen drum herum EBENFALLS der Mittäterschaft bezichtigt. Bravo!


10 von 25 Leuten

Im Normalfall dauert es nach dem Betreten des Clubs etwa 25 bis 50 Minuten, bis der oder die erste Persönlichkeit eine Szene macht. Bei Herren handelt es sich dabei entweder um die Feindschaft zu einem anderen Herren auf der Tanzfläche oder um ein Eifersuchtsdrama in bis zu sieben Akten. Bei Damen handelt es sich zumeist um den Klassiker namens „Er bemerkt einfach meine eindeutigen Signale nicht“, der bereits in der 788. Auflage erschienen ist. Um die Dramatik zu steigern, muss die betreffende Person DANN NATÜRLICH die öffentliche Tanzveranstaltung verlassen, um sich dann von mindestens vier anderen Mitgliedern der Partytruppe in einem Park oder einem Bahnhof suchen zu lassen. Damit wären wir dann noch bei

5 von 25 Leuten

Diese schaffen es tatsächlich meistens, mehrere Stunden ohne Zwischenfälle das zu tun, für das sie eigentlich gekommen sind. Spaß haben, bewegen, feiern. Jetzt kann man natürlich so töricht sein zu fragen, warum man ursprünglich so VIELE Schwachstromelektriker mitschleifen musste. Das ist relativ einfach zu beantworten, in dem man sich zu folgender Schwardsheit Gedanken macht:



Allerdings haben wir es jetzt sogar in diesem Beispiel ALLERHÖCHSTENS 2 Uhr früh. Wird die Person im Park wiedergefunden? Wie geht das Eifersuchtsdrama aus? Haben die Kotzenden sich ausgekotzt? Kommen die Dauerlöter noch am Türsteher vorbei? Das alles und noch viele weitere Hintergrundinformationen erleben Sie im zweiten Teil der Reihe „IN THE CLUB“. Zumindest ist man innerhalb eines Clubs relativ sicher vor

!!! TAUBENKOT !!!

[KARNEVAL I] Sollen wir sie reinlassen?

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Ja? Sollen wir? Diese Frage kann sich das Rentnerehepaar jedes Jahr aufs Neue stellen, wenn ein schwerst-alkoholbetriebener Faschingsspaßmacher brechend im Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses vor sich hin-verendet. Er fragt auch jedes verdammte Jahr danach, bei ihnen aufs Klo gehen zu dürfen. Und JEDES JAHR SAGEN SIE NEIN! Solche Faschos, das geht ja auf keine Chamäleonhaut! 
 
Wo soll der arme Mann denn dann die 14,3 Liter Franzbranntwein recyceln, die er vor seiner Frau in der Vorfaschingszeit verstecken musste? Hier wird ERNSTHAFTE und ECHTE NOT ekelhaft fahrlässig ignoriert, „bei sowas könnte ich so wütend werden, denkt doch mal jemand an die Kinder!“

Aber egal ob so oder so: Irgendwie wird der blasenschwache Captain America es SCHON HINKRIEGEN, seine Route zum nächsten überfüllten Bierschuppen wieder aufzunehmen, denn sonst hat er keinen Spaß. UND SPAß IST BEIM KARNEVAL VERPFLICHTENDES GESETZ, Sie Freizeit-Troglodyt!

Der Spaß fängt allerdings meistens schon dann an, wenn die UNBESCHOLTENE FREUNDIN dem armen Mann vorschreibt, was er an DIESEN LUSTIGEN TAGEN zu tun hat.



Ach komm jetzt, ernsthaft? Stell dich nicht so an. Eine der wenigen Gelegenheiten des Jahres, bei denen der Partner TATSÄCHLICH keine filmreife Geschichte erzählen muss, WARUM er jetzt bis zur Öffnung seines dritten Auges bechern muss sollte doch MINIMALES PRIVILEG sein, oder nicht? Das mit dem Verkleiden ist ja im Prinzip auch nur eine Verpackung des Inhaltes, der das ganze Jahr betrieben wird. Nur in diesem Fall eben MIT GRUND.



Wenn der KLEINE dann brüllt, weil er Prunksitzungen in etwa so interessant findet wie ein katholischer Pfarrer die Homo-Ehe, kommen die 14,3 Liter Franzbranntwein in Form von anregender Prosa wieder zum Einsatz, um die VERNUNFT eines ECHTEN MANNSIBLDES zu zeigen: „Lass das Kind stecken Schatz, ich bring den Autoschlüssel nach Fuß zu Hause.“

Das ist ja schließlich ein weiterer ungestümer Vorteil des Faschingstreibens. Die ÖFFENTLICHE SCHAM hat zur NÄRRISCHEN ZEIT etwa so viele Sitze im Bewusstsein der Gesellschaft, wie die FDP im Bundestag. Darum kann man als ANGESEHENER JURIST auch getrost halbnackt als ALG II-Batman in Unterhosen und Fledermausmaske an ein öffentliches Gebäude kübeln, in dem man eine Woche später einen Finanzschurken vor dem bösen Staat retten. JUSTICE PREVAILS!



Besonders gut sind auch die Kostüme, die von Moralaposteln getragen werden. Da ihre Prinzipien beim FASCHING plötzlich nur noch so wichtig wie korrekte Mülltrennung sind, kommen insbesondere bei den Verkleidungen der Kinder HIN und WIEDER „interessante“ Ergebnisse ans Tageslicht. „Unser kleiner NASEWEISS ist ja SO Süß in seinem Outfit, er wollte schon IMMER mal (PLATZHALTER) sein.“

Tja, der Platzhalter. Da findet sich dann oftmals etwas wieder, was sonst einen AUFSCHREI auslösen würden, beim MEGAKARNEVAL aber egaler als Solarwind ist: Ersetzen Sie den Platzhalter durch „Neger“, „Sultan“, „Chinese“, „Bettler“, „Gespenst/Ku-Klux-Member“ oder „Jesus“.
Letzteres gibt den anwesenden Geistlichen nach dem zwölften Bier einen besonderen Kick, weil es ja DOCH irgendwie herzig ist, das Heidentum!



Außerdem sind die blöden GEISTER ja AUCH nicht politisch korrekt. Und der Sinn des Karnevals ist es ja, das gemeine Pack zu vertreiben. Da kann man auch mal zum Sultan oder zum Chinesen greifen. ODER ETWA NICHT? Einzig zu beantworten bleibt die Frage der Fragen, die mir bisher noch kein echter Ur-Karnevalist beantworten konnte. Wenn man sich als Taube verkleiden würde, produziert man dann auch

??? TAUBENKOT ???

[AN-BAHNUNG I] – Sehr geehrte Reisende

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Es hat schon sein Gutes, dass Moses damals nicht die Deutsche Bahn als probates Mittel zur Flucht aus Ägypten benutzt hat. Denn mit tausendprozentiger Sicherheit hätte es GENAU IMITTEN des roten Meeres eine „Störung im Betriebsablauf“ gegeben. „Sehr geehrtes Volk Israels, auf Grund von spielenden Kindern auf der Strecke wird sich unsere Weiterfahrt wohl noch um voraussichtlich wenige Minuten verzögern. Mit "WENIGE" sind aber keinesfalls „ein Paar“ Minuten gemeint. Nein, nein, nein. Das ist eine GEHEIMSPRACHE. Ein CODE. „Wenige“ bedeutet in etwa so etwas wie „zwischen 11 und 375 Minuten“. Die Gründe hierfür liegen glasklar auf der Hand: Man will den Fahrgast ja schließlich schonen. Wie heißt es doch so schön in OLD BOY? „Wenn sie mir gesagt hätten, dass es 15 Jahre werden würden, wäre es dann einfacher für mich gewesen?“



HALT DEN MUND, du Wassersäuger! KANN MAN NICHT. Denn wenn man sich im durchschnittlichen Wagon eines Fernverkehrszuge UMSIEHT, wird einem klar, dass die Störung im Betriebsablauf bei DIESER Gesellschaft um einen herum ja nur Folter sein KANN. Spätestens in DEM Moment, in dem der erste dreiste Dreckskerl sein KALBSLEBERWURSTBROT IN ALUFOLIE auspackt, kann der Tod auf jeden Fall eine Option sein. Wenn sich das ganze Abteil oder der ganze Wagon mit dem Odor eines liebevoll belegten Brotes flutet, die eigenen NÜSTERN VERÄZT und einen in die Ohnmacht treibt, DANN ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um das FULL HOUSE seitens der Bahn auszuspielen:
„Sehr geehrte Reisende, auf Grund eines uns überholenden Zuges, der aus unerklärlichen Gründen einfach größere Priorität hat als IHRE BLÖDE REISE, müssen wir in einem Minidorf die Fahrt beenden, von dem sie NOCH NIE ZUVOR GEHÖRT HABEN.



Gott sei Dank gibt es ja den allseits beliebten Schienenersatzverkehr, meiste bestehend aus einem viel zu kleinen Reise- oder Stadtbus, der NATÜÜÜÜRRLICH das Fassungsvermögen eines handelsüblichen ICE bei WEITEM toppen kann. Nachdem der Fahrer dann noch zwei bis drei Mal an seinem Doppelkorn genippt hat, kann die 4x4 Rallye durch die deutsche Provinz mit VOLLGAS DURCHSTARTEN. Nach allerspätestens 2 Stunden und 40 Minuten sind sie auch garantiert am Ziel! Leider nicht an IHREM. Sondern ein Dorf weiter. Dort wird dann der Pausenclown der Bahn wieder total auf Touren kommen: „Sehr geehrte Reisende, in KÜRZE wird für Sie ein Ersatzzug bereitgestellt.“ Haben wir den nicht schon mal gehört? Also im schlimmsten Fall in 375 Minuten? Na gut.



Dann geschieht es: Der ERSATZZUG kommt. Leider teilt sich die Bahn ihre Definition von „Ersatz“ mit der Wehrmacht nach ihrer Blütephase: „Ersatz“ heißt, man kriegt 2 kaputte Panzer ohne Benzin. Im Falle der BAHN jedoch kann man auch das getrost als getoppt ansehen: DER ERSATZ ist schlicht und einfach ein ANDERER ZUG, der in das KACKDORF umgeleitet wurde. Man hat jetzt also 1000 wütende Kunden statt 500. Und JA, es ist ja alles HALB SO WILD, denn man kann das Leid ja TEILEN. Toooolll!

Nun stehen also mehr als tausend zornige Reisende in einem stickigen, überladenen und völlig aus allen Nähten platzenden EuroCity aus der SCHWIIIZ, der mit 70 Km/h über ein Gleis tuckelt, das wohl schon Bismarck als Kind bestaunen durfte. DANN KANN DIE PARTY JA LOSGEHEN!

Wäre da nicht das Problem mit dem Gewicht. „Sehr geehrte Reisende, wir bitten alle Reisenden ohne Reservierung im finstersten Wald auszusteigen, da unser ZUG ZU SCHWER ist, und seine Fahrt leider nicht fortsetzen kann.“ Von SEHR GEEHRTE kann KEINE REDE SEIN, du ANIMATEUR – DEINE MUTTER ist zu schwer, verdammt noch mal!

Nach dem man sich dann mit 2 verzweifelten Familien ein Taxi in die 50 Kilometer entfernte größere Stadt genommen hat, kommt man vielleicht auf die törichte Idee, dass man jetzt eine Art „Entschädigung“ zu erwarten hat. Mann, wie naiv sind Sie eigentlich? Da Ihnen ja „kein größerer Schaden entstanden sei, haben Sie auch mit keinerlei Reparation zu rechnen.“ Es sei denn, sie haben mit der „WALDBAHN LUPINBURG SEV“ einen Unfall erlitten und verloren dabei ein Bein und beide Augen. DANN kann man darüber sprechen, ob der Fahrpreis möglicherweise zu 12,5 % erstattet wird. Aber NUR in Form eines GUTSCHEINS für den nächsten Höllenfoltertrip, denn wir sollten die Bahn jetzt wirklich mal im DORF lassen, oder?

!!! TAUBENZUG !!!